Phloeomana alba (Bres.) Redhead
Syn.: Mycena alba (Bres.) Kühner
Weißer Borkenhelmling
Fundbeschreibung von Hansjörg Kevenhörster
Entlang des kurzen Fußweges zwischen Illpark und Ganahlsteg in Feldkirch wurden einmal einige Jungeichen als Alleebäume gepflanzt. Durch den Standort am unteren Ende der Felsenau-Schlucht und durch die aufsteigende Feuchtigkeit des direkt darunter vorbeifließenden Ill-Flusses sind ihre Stämme ziemlich stark mit Moos bewachsen. In diesem Bewuchs entdeckte ich am 29. 12. 2022 winzige Pilzchen mit weißlichen Hütchen, deren Durchmesser kaum größer war, als 2 mm. Da mich Rindenpilze immer schon faszinierten, interessierten mich auch diese Winzlinge ganz besonders. Es gibt ja einige rindenbesiedelnde Helmlinge, aber die Literatur dazu kann nicht gerade als reichlich bezeichnet werden. Zur Bestimmung meiner Findlinge standen mir nur Band 3 von Breitenbach/Kränzlin (BK) „Pilze der Schweiz“ und von Aronsen/Lassoe (AL) „The genus Mycena s.l.“ zur Verfügung.
Allerdings kam bei mir dann doch noch eine ziemlich verflixte Unsicherheit auf, als ich im BK 3, Nr.316 in der mikroskopischen Beschreibung unter „Basidien“ las, dass diese nicht dextrinoid sind, also keine Farbreaktion auf Jod zeigen. Die Basidien waren jedoch in meinem Test-Präparat durch die „Baral‘sche Lösung“ deutlich rotbraun gefärbt, also dextrinoid. Da kam ich doch ordentlich ins Schleudern bis ich endlich vor dieser Information das Kürzel „Latr.“ sah. Es steht für „Lamellentrama“ und bedeutet wohl, dass die Hyphen der Lamellentrama nicht dextrinoid sind. Diese Aufregung hätte ich mir sparen können, wenn ich die fachspezifische Beschreibung aufmerksamer gelesen hätte.
Man lernt eben nie aus . . .
Fotos: Hj. Kevenhörster