Inosperma adaequatum (Britzelm.)

Matheny & Esteve-Rav.

Syn.: Inocybe adaequata (Britzelm.) Sacc.

Weinroter Risspilz

Fundbeschreibung von Hansjörg Kevenhörster

Am 12. September 2022 fand ich im Feldkircher Ortsteil Gisingen in den „Rüttenen“ am Rand eines Waldweges zwischen Haselnussbüschen einige weinrote Pilze. Ihr Standort war in einem auwaldähnlichen, krautigen Habitat hauptsächlich auf nackter Erde zwischen den verschiedenen Baggerseen im Gebiet der „Alten Rüttenen“. Nachdem es an den Vortagen geregnet hatte, strahlten die Farben der mir zunächst unbekannten Pilzfruchtkörper ziemlich intensiv weinrot bis kastanienbraun. Leider hatte ich keine Kamera dabei und so entnahm ich aus der gesamten Kollektion nur ein bereits schon niedergetretenes Exemplar zur späteren Bestimmung. Dabei war gleich schon erkennbar, dass es sich um einen Risspilz handeln muss. Jedoch konnte es kaum Inosperma erubescens, der Ziegelrote Risspilz, noch Inocybe godeyi, der Rötende Risspilz sein. Eigentlich musste ich in der Literatur nicht besonders lange nach einem weinroten Risspilz suchen, denn es gibt tatsächlich Inosperma adaequatum, welcher mit deutschem Namen Weinroter Risspilz heißt. Da sowohl die makroskopischen, als auch die mikroskopischen Merkmale meines Fundes mit der Literatur überein stimmten, war ich sehr erfreut, nun erstmalig Inosperma adaequatum gefunden zu haben. Also machte ich mich am nächsten Tag auf den Weg zum Fundort, um diese bei uns eher seltenen Pilze zu fotografieren. Leider herrschte mittlerweile schon wieder föhniges Wetter, was innerhalb weniger Stunden die Pilzfruchtkörper merklich trocknen und somit leider auch etwas ausblassen ließ. Trotzdem war ich glücklich, dass die Pilzchen noch vorhanden waren und ich von ihnen doch noch ein paar brauchbare Fotos machen konnte.

Während der nochmaligen Überprüfung meiner Bestimmung bekam ich allerdings dann doch noch einmal Zweifel, als ich im Ludwig und im Breitenbach las, dass der Ziegelrote Risspilz in seltenen Fällen auch im Herbst, also während der Monate September und Oktober vorkommen kann. Auch die Mikromerkmale der beiden Arten sind sich ziemlich ähnlich. Jedoch wenn man die makroskopischen Unterschiede bezüglich Habitus der beiden verschiedenen Arten vergleicht, dann habe ich in diesem Porträt ganz sicher den Weinroten Risspilz vorgestellt. Dies wird besonders dann deutlich, wenn man in ihrer Artenliste der Homepage von der hervorragenden Mykologin und Risspilz-Spezialistin, Frau Ditte Bandini nachschaut. In der Literatur fand ich weitere Informationen im BK 5/Nr.1, Gh 300/3, Lu 4/Nr.129.1, Lx 336/3, RH 471/1 und St Nr.13 Tafel 4/2 sowie im Tintling Nr.132/47.

Fotos: Hj. Kevenhörster