Bjerkandera fumosa (Pers.) P. Karst.
Graugelber Rauchporling
Fundbeschreibung von Hansjörg Kevenhörster
Ende November 2022 hatte ich mein Pilz-Porträt über Bjerkandera adusta, den Angebrannten Rauchporling fertig gestellt. Da kam mir der Gedanke, dass es doch wünschenswert wäre, als Vergleich auch ein Porträt über Bjerkandera fumosa, den Graugelben Rauchporling in unsere Homepage zu stellen. Obwohl mittlerweile schon Dezember war, lag zu dieser Zeit immer noch kein Schnee im Walgau. Zudem erinnerte ich mich, dass ich vor vielen Jahren in Frastanz, in der Unteren Au, einmal schöne Exemplare der Bjerkandera fumosa fand. Nach so langer Zeit wiederum am gleichen Ort auf die gesuchte Art zu stoßen, wäre ja ein riesiger Glücksfall. Aber wo sollte ich denn sonst nach dem bei uns eher seltenen, einjährigen Pilz suchen? In der Umgebung von Feldkirch gibt es ja keine „richtigen“ Auwälder mehr, in welchen zahlreiche Weiden und Pappeln stehen, die als die häufigsten Wirtsbäume für Bjerkandera fumosa gelten.
Also begab ich mich am 03. 12. 2022 in den auwaldähnlichen Waldstreifen der „Unteren Au“ zwischen Autobahn und Aubach hinter der Gärtnerei Kopf und fand dort tatsächlich an einer umgestürzten Weide fotogene, noch frische Fruchtkörper von Bjerkandera fumosa. Schon bei einer oberflächlichen Betrachtung der korrekt bestimmten Fruchtkörper von Bjerkandera fumosa sollte eigentlich gleich einmal klar sein, dass diese Art ziemlich leicht von Bjerkandera adusta zu unterscheiden ist. Abgesehen davon, dass „normal“ ausgebildete Fruchtkörper von Bjerkandera fumosa 10-15 cm breit und an der Anwachsstelle 2-3 cm dick sind, müsste man zur makroskopischen Bestimmung einfach nur auf folgende zwei Merkmale achten. Die hellen Poren frischer Fruchtkörper verfärben sich auf Druck nur leicht bräunlich und im Vertikalschnitt sind die Röhren auch bei trockenen Fruchtkörpern immer gleich blass gefärbt wie das cremefarbene Hutfleisch oder sogar noch etwas heller. Also kein Schwärzen auf Druck und keine dunklen Röhren im Schnitt. Wuchsformen und Hutfarben sind je nach Stadium ziemlich variabel. Dass die Gattung Bjerkandera in Europa nur aus zwei Arten besteht, erwähnte ich bereits schon in meinem Porträt über Bjerkandera adusta.
Abbildungen und Beschreibungen sind z.B. in den Pilz-Büchern Bi 141-142 Abb.611, BK 2/330, DR 176-177, Ge 428, Gh 534/2, Lx 558/2 sowie RMN 92-93 enthalten. Weil bei Bjerkandera fumosa die Farben der Hutoberfläche von frischen, noch feuchten Fruchtkörpern bis zu haselbraun sein können, hingegen durchgetrocknete Exemplare eher beige (graugelb) sind, habe ich zum Vergleich frische und auch trockene Fruchtkörper fotografiert und die Fotos entsprechend bezeichnet.
Fotos: Hj. Kevenhörster